Fliegen ist einfach ... unbeschreiblich. Oder doch nicht?
Hier können Sie nachlesen, was unsere Mitglieder in Vereins- oder eigenen Flugzeugen alles erlebt haben – bebildert natürlich. Gefällt Ihnen das? Lassen Sie es uns wissen - dann können wir ein wenig unsere Piloten drängen uns ihre Geschichten zu liefern.
Viel Vergnügen beim Lesen!
Es ist spät geworden an diesem Dienstag den 27.06.2023. Die Vorbereitungen sind abgeschlossen und wir wollen heute noch nach Dessau (EDAD) fliegen und von dort morgen weiter nach Anklam (EDCA), dann über die Ostsee zum Tankstopp nach Västervik (ESSW) und dann weiter zu unserem Endziel Norrtälje/Roslagen (ESSN).
Bild 1: geplante und geflogene Route
Bild 2: Packen und Vorflugkontrolle in Aalen
Während der Süden Deutschlands unter drückend schwüler Hitze leidet, herrschen in Schweden angenehm trockene 27° Celsius und so haben wir uns für Schweden als Reiseziel entschieden. Norrtälje/Roslagen ist ein kleiner Vereinsplatz am nordöstlichen Ende des Stockholmer Schärengartens. Der Stockholmer Schärengarten ist die größte Inselgruppe in Schweden und die zweitgrößte Inselgruppe der Ostsee. Elektronische Karten für Schweden stellt Skydemon kostenlos bereit, wobei wir uns als Backup für Papierkarten von Rogers Data entschieden haben, welche dank Expressversand auch gerade noch rechtzeitig ankommen. Flugplanaufgabe und NOTAM Briefing erledigen wir ebenfalls mit Skydemon. Das Flugwetter in Schweden checken wir auf der kostenlosen Webseite Northavimet, einer Webseite des Dänischen Meteorologischen Institutes, welches Flugwetterinformationen für Schweden, Dänemark und Finnland kostenlos zur Verfügung stellt. Auf dem Weg nach Dessau sind einige kleinere Schauer zu umfliegen und nach 02:13 landen wir um 19:35 lokal in Dessau in leichtem Regen. Der Türmer in Dessau will pünktlich um 20:00 Uhr nach Hause und da wir das Flugplatzgelände ohne ihn nicht verlassen können, müssen wir uns mit dem Ausladen unseres Gepäckes und dem Verzurren der Aquila ganz schön beeilen. Ein Taxi fährt uns danach in unser Hotel, wo wir zwar nass, aber auch glücklich darüber ankommen, dass wir endlich unterwegs sind.
Bild 3: Regenbogen nach der Landung in Dessau
Bild 4: Packen am Morgen in Dessau
Am Morgen des 28.06. haben sich die Reste der gestrigen Schauer verzogen und wir starten um 08:50 zu unserem Flug über die Mecklenburger Seenplatte nach Anklam, der Geburtsstadt des deutschen Flugpioniers Otto Lilienthal.
Bild 5: Mecklenburger Seenplatte
In Anklam werden wir von der Türmerin am Funk nett empfangen und rollen direkt auf die Mogas Tankstelle zu, welche sich außerhalb des Flugplatzes in einem Industriegebiet befindet. Um dort zu tanken wird der Flugplatzzaun umgelegt, die Aquila aus dem Flugplatzbereich an die gegenüber gelegene, öffentliche Tankstelle geschoben, mit einem Erdungskabel versehen und mit günstigem Super Plus betankt.
Bild 6: MoGas Tankstelle Anklam
Wir stellen fest, dass man dort auf die fliegende Kundschaft eingestellt ist. Viel Verkehr haben wir an der Tankstelle ohnehin nicht zu befürchten. Wir sind in Mecklenburg-Vorpommern und erinnern uns an Otto von Bismarck, dem das Zitat zugeschrieben wird, dass "Wenn die Welt untergeht, so ziehe ich nach Mecklenburg, denn dort geschieht alles 50 Jahre später." Im Turm bezahlen wir die moderate Landegebühr von 5€ und werden obendrein noch mit kostenlosem Kaffee und Mineralwasser versorgt. Wir haben zwar unser Ziel, den schwedischen Schärengarten vor Augen, nehmen uns aber vor, unbedingt mal in Anklam Urlaub zu machen. Vor der Überquerung der Ostsee unterziehen wir die D-EPSY einer gründlichen Vorflugkontrolle. Mit vollen Tanks und angelegten Schwimmwesten mit manueller Auslösung, starten wir um 11:46 zu unserem Flug nach Västervik (ESSW). Unser Flug führt uns über die Halbinsel Jasmund im Osten von Rügen zum Grenzüberflugpunkt BAKLI, wo wir in 5000 Fuß von Langen Information an Sweden Control übergeben werden und nach ca. 25 min Flugzeit über Wasser, die schwedische Küste in Sicht kommt. Über den inaktiven, ehemaligen Militärflugplatz Kristianstad fliegen wir immer weiter in nordöstlicher Richtung.
Bild 7: Rügen, Halbinsel Jasmund
Bild 8: Ankunft an der Küste von Südschweden
Ziehen in der südschwedischen Provinz Schonen zuerst noch landwirtschaftliche Nutzflächen unter uns hinweg, so ändert sich die Landschaft mit zunehmender Flugzeit nach Nordosten in die Provinz Småland, immer mehr zu einer vollständig bewaldeten Landschaft mit dazwischen liegenden, im Sonnenschein funkelnden Seen.
Bild 9: Bewaldete Seenlandschaft in der Provinz Småland
Der Flugplatz Västervik liegt dann auch inmitten eines Waldgebietes und ist umgeben von Seen. Der Platz ist unbesetzt, wer die Funktaste bei gerasteter Platzfrequenz vier Mal drückt, bekommt eine automatische ATIS Ansage, wer die Funktaste 20s lang gedrückt hält, der schaltet damit die Bahnbefeuerung ein. Diese werden wir mit Sicherheit heute nicht brauchen, denn bei unserer aktuellen Nördlichen Breite von 57°; 45,6‘ Nord ist Sunset heute um 22:05 lokal.
Bild 10: Anflug auf die 15 in Västervik ESSW
Wir setzen Blindmeldungen ab, überfliegen den Platz in 1000 Fuß, drehen danach in eine Standard Linksplatzrunde ein und landen auf der 15 nach einer Flugzeit von 02:51 um 14:37. Nach der Landung auf der 1200m langen Bahn rollen wir direkt zur Tankstelle. Gezahlt wird hier per Kreditkarte, die Rechnung kommt hinterher per eMail vom Flugplatz Manager Ralf Löfberg, der übrigens auch fließend Deutsch spricht. Landegebühr gibt es in Västervik, wie übrigens auch auf den meisten kleineren Plätzen Schwedens üblich, keine. Würde man das wollen, so könnte man einen Tankstopp in Västervik, von der Landung bis zum Start, sicherlich in 10-15min schaffen. So eilig haben wir es heute aber nicht. Nach dem Tanken schieben wir die Aquila erstmal von der Tankstelle weg und entdecken neben uns auf dem Vorfeld eine zweimotorige Shrike Commander.
Bild11: Shrike Commander von Wermlandsflyg
Das ist genau der Flugzeugtyp, mit dem Bob Hoover in den USA seine berühmt gewordene „Energy Management Routine“, jahrzehntelang vor tausenden, insgesamt wahrscheinlich sogar Millionen Airshow Besuchern vorgeführt hat. Auf dem Weg zum Clubhaus, dass jeder Pilot nach Eingabe der Platzfrequenz am elektronischen Schloss selbst öffnen kann, treffen wir auch den Besitzer der Shrike Commander. Es ist Anders Öberg der zusammen mit seiner Frau die Firma Wermlandsflyg betreibt. Seine Firma, so erklärt uns Anders, verdient ihr Geld mit weltweiten Dienstleistungen im Bereich Luftbildfotografie, 3D Laser-Scanning, Bodenprospektion nach Rohstoffen, sowie Air to Air Luftaufnahmen. Sie ist auch Teil des schwedischen, nuklearen Notfallsystems, bei dem im Ernstfall seine Flugzeuge in kürzester Zeit zur Messung von radioaktivem Fallout ausgerüstet werden können. Nach dem russischen Überfall auf die Ukraine und dem geplanten Beitritt Schwedens zur NATO, hat der letztgenannte Punkt leider wieder an Bedeutung gewonnen. Insgesamt betreibt er mit seiner Firma 4 Shrike Commander, 3 Turboprop- und diese eine Kolben-Commander vor der wir gerade stehen. Wobei er die Kolben Commander für das eindeutig bessere Flugzeug hält, da es ausgewogener zu fliegen sei. Aktuell ist die vor uns stehende Commander mit einem Magnetanomalie Detektor zur Bodenprospektion (oder zum Aufspüren von U-Booten in der Ostsee) ausgerüstet. Über dem Festland werden diese Prospektionsflüge in der Regel in 200 Fuß AGL durchgeführt. Spätestens jetzt verstehen wir auch, wieso dieses Flugzeug über ein Kabelkappsystem verfügt, wie man es von Hubschaubern kennt. Anders lässt uns im Cockpit Platz nehmen und erklärt uns den ganzen Flieger. Wir fachsimpeln noch eine ganze Weile und stellen so z.B. fest, dass wir über unterschiedliche Firmen, einmal am gleichen Flugzeugprogramm gearbeitet haben. Eigentlich wollen wir hier gar nicht mehr weg, aber wir haben heute noch ein Tagesziel das es zu erreichen gilt. Nach 2h Aufenthalt verabschieden wir uns von Anders und seinem Flieger und starten zum letzten Leg des Tages von Västervik nach Norrtälje/Roslagen (ESSN). Die Strecke führt uns direkt über den Stockholmer Schärengarten und östlich vorbei an Schwedens Hauptstadt Stockholm durch den dortigen Luftraum C.
Bild 12: Schärengarten östlich von Stockholm
Ein einziges mal bittet uns die Controllerin, aufgrund eines den Stockholmer Hauptstadtflughafen Stockholm/Bromma anfliegenden Airliners, den Luftraum Charlie zu verlassen und auf unter 1500 Fuß zu sinken. Ansonsten werden alle unsere Durchflug Anfragen sofort genehmigt. Nach knapp eineinhalb Stunden nähern wir uns unserem Ziel Norrtälje/Roslagen (ESSN). Wieder ist keiner am Funk, was uns aber nicht stört. Wir setzen Blindmeldungen ab, überfliegen den Platz, checken die Windrichtung und entscheiden uns für eine Landung auf der 07. Dabei passen wir auf, nicht in die, über der Stadt liegende Restricted Area einzufliegen. Wie wir später erfahren werden, existiert diese aufgrund Schwedens größter und modernster Justizvollzugsanstalt. Der Flugplatz Norrtälje hat eine 830m lange Bahn mit der Ausrichtung 07/25 und außer dem „Roslagens Flygklubb“, sind dort einige private Flugzeuge bis zur PC12, sowie ein Hubschrauberunternehmen beheimatet.
Bild 13: Anflug auf die 07 von Norrtälje ESSN
Nach der Landung stellen wir fest, dass der Flugplatz menschenleer ist, was in Schweden aber keine Besonderheit darstellt. Nach dem Abstellen erreiche ich Andreas Martinsson, einen der Vorstände des Vereins. Er sagt uns, wo wir die EPSY am besten abstellen und wie wir den eingezäunten Flugplatz am besten verlassen können, nämlich durch das große, weithin sichtbare Loch im Zaun. Wir laden aus, verzurren die EPSY und stecken dem Verein noch ein flüssiges Gastgeschenk in Form zweier Flaschen mit klarem Inhalt aus einer Aalener Brennerei in den Briefkasten. Der Mietwagenverleih hat schon geschlossen, daher bringt uns ein Taxi in unser gemietetes Ferienhaus am Ostseestrand nach Grisslehamn, nördlich von Norrtälje. Für einen kleinen Obulus bringt man uns dann auch den Mietwagen am nächsten Tag direkt an die Unterkunft.
Wir verbringen erholsame und sehr sonnige Tage an der Ostsee, bevor wir am 04.07. wieder den Heimweg antreten müssen. Wir nehmen auf dem Rückweg die gleiche Route wie beim Hinflug, lassen aber den Übernachtungsstopp in Dessau aus und fliegen von Anklam direkt zurück nach Hause, so dass für diesen Flugtag 8 Flugstunden im Flugbuch stehen.
Fazit:
Wer die fliegerische Freiheit sucht, der wird in Schweden fündig. Flugplatz Schließzeiten wie wir sie aus Deutschland kennen, sind in Schweden unbekannt. Ebenso sind weder die Platzrunden vorgeschrieben, noch hat man eine Landegebühr zu entrichten. Dafür funktionieren Tankstellen 24/7 mit Kreditkarte und es läuft alles nach „eigenem Ermessen“ ab. Dafür gibt es auf den Webseiten der Betreiber der kleineren Plätze meist den Hinweis beim Anflug auf Wildtiere zu achten, die dann gegebenenfalls durch einen Überflug zur Inspektion des Bahnzustandes, zu verjagen sind.
Informationen:
Route: EDPA-EDAD-EDCA-BAKLI-ESMK-ESSW-ESSN
Tankstopp: Anklam (EDCA) & Västervik (ESSW)
Gesamtstrecke hin- und zurück: 1550NM
Flugzeit hin und zurück: 16h:06min
Durchschnittsgeschwindigkeit: 95kts
Navigation, Karten & Flugplanaufgabe: Skydemon-App
Papier Karten als Backup:
Rogers Data VFR Karte Schweden Süd 2023, Art. Nr.: 10349
Rogers Data VFR Karte Schweden Center-Süd 2023, Art. Nr.: 10348
Wetter: www.northavimet.com Low-Level Forecast (LLF) Sweden - Denmark - Finland
Mietwagen: Europcar Norrtälje
Unterkünfte und Ferienhäuser: https://www.stugknuten.com/de
Lande- und oder Anfluggebühren: Keine
Autor: Simon Merz
Ursprünglich war Norwegen das Ziel unserer Träume, aber diverse Kaltfronten und verspätete, in Skandinavien notwendige Tankkarten haben uns kurzfristig (am Abend vor dem Abflug) auf Gegenkurs Richtung Süden geleitet. Aus dieser Erfahrung gelernt, haben wir beschlossen, unsere Route nur noch kurzfristig zu planen. So sind vier Junggebliebene (zusammen 103 Jahre alt) mit zwei Oldtimern (zusammen nochmal 17 Jahre älter) Anfang Juni aus einem Elchinger Regenschauer direkt in die venezianische Hitze geflogen. Die italienische Flugsicherung hat uns in einem sehr steilen Abstieg aus FL100 über den Dolomiten direkt unter die Lufträume der Poebene geschickt - und damit in die südländische Urlaubsstimmung. Mit einem Auge auf dem vorgelagerten Inselchen und mit dem anderen den künstlichen Horizont im Blick, haben wir durch Dunst über dem Mittelmeer schließlich den Flugplatz Lido erreicht.
Abseits jeglicher Touristenroute sind wir zweieinhalb Tage durch die charmanten Hintergassen von Venedig geirrt (viele Sackgassen und plötzlich auftretende Kanäle), haben die Regata Storica beobachtet (italienische “Fahrkünste” spiegeln sich auch auf Wasserstraßen wieder), wurden königlich bekocht und konnten auf unserer Dachterrasse besten Wein genießen. La Dolce Vita eben.
Nach zwei Tagen Stadt war es Zeit für ein bisschen Ruhe und Natur - vorerst hatten wir genug von Menschen, auch wenn Venedig noch verhältnismäßig leer war. Aufgrund guter Erfahrungen und der zuvor genannten Wettersituation entschieden wir uns auf unserer Dachterrasse für unser nächstes Ziel: Marina di Campo, Isola d'Elba. Nach einem Start aus Lido mit traumhafter Sicht ging es mit Radio Padova (126,425 - babedi bubedi) auf den Ohren an Bologna vorbei in Richtung Apennin und Florenz. Da uns die Lotsin dort aufgrund der Kombination aus Wolken, Bergen und VFR-Beschränkungen unsererseits auf ihrem Radar nicht sehen konnte, erhielten wir eine ungewohnt offene Freigabe: “heading changes own discretion, just advice of altitude changes”. Danach klarte das Wetter wieder auf und wir steuerten erneut auf das Mittelmeer zu.
Dort war es so schön, dass wir direkt 4 Tage geblieben sind. Die Stammpizzeria war bereits bekannt, den Rest galt es zu entdecken. Besonders die kleine, lokale Bäckerei, in der man mangels Italienischkenntnissen mit Händen und Füßen grandiose Pistaziencroissants erstehen kann, ist hier hervorzuheben! Nachdem wir am ersten Tag fußläufig Strände, Berge (natürlich in der Mittagssonne), Verteidigungsanlagen und den lokalen Supermarkt erkundet hatten, galt es technisch aufzurüsten.
3 Ausgewachsene und ein Kurzer passen zusammen mit 4 Rucksäcken in das Auto der Italiener: den kleinen Fiat 500 Panda!
Im östlichen Inselteil eignete sich unser Fahrer schnell den lokalen Fahrstil an (don’t be gentle, it’s a rental), sodass wir formschlüssig im kleinen Italiener auch die steilsten Serpentinen - stets mit mindestens 3 Kontaktpunkten zum Asphalt oder sonstigen Straßenbelägen - erklommen. Wir erforschten Weltkriegsbunker, Kaffeespezialitäten und genossen die Sonne, während manch einer sogar tauchen ging. Mit jugendlicher Leichtigkeit wurden Schlösser in Wolken (zeitweise sogar mit Aussicht auf Porto Ferraio) und zum Sonnenuntergang auch so mancher Fels im Meer erklommen. Die Scenic Route im westlichen Inselteil haben wir hingegen größtenteils nur per Auto erkundet, was die beiden Pärchen auf den Vorder- und Rücksitzen entspannt genießen konnten.
Alles Gute hat auch ein Ende, so entschieden wir uns für den nächsten Halt in Cannes, Südfrankreich. Der Zugang zum Flugplatz auf Elba war gewohnt humorvoll und hätte auch eine Stunde früher passieren können, wenn man das AIP richtig liest. Bei der Vorflugkontrolle entdeckten wir ein plattes Spornrad an der Piper. Ein nicht ganz triviales Problem an einem Verkehrsflugplatz in Südeuropa, wie sich herausstellte. Die zunächst angeforderte Luftpumpe entpuppte sich als LKW mit 2 Mann Personal, die uns bestätigen konnten: Da bleibt keine Luft drin. Mit Hilfe von italienischem Qualitätswerkzeug, einer improvisierten Werkbank ohne Schatten, einem gefundenen Putzeimer und mitgebrachtem Flickzeug wurde der Schlauch repariert. Dank vier gedrückter Daumen hielt er auch bis nach Hause.
Unser Flugplan wurde durch Pisa Approach kurzfristig umgeworfen - durch die Kontrollzone geht nicht. Aber “stay below 1000 ft, follow the coastline” als Alternative für die nächsten 40 km nahmen wir, ohne zu zögern gerne an. So eine 737 im ILS-Anflug bei minimum separation über einem ist schon verdammt groß… Vorbei an den Carrara-Steinbrüchen und durch die Genua-Kontrollzone drehte sich unser Kurs langsam wieder südwärts, auf Nizza folgt Cannes. Kurz gesagt: Toller Flughafen mit guten Preisen und nettem Personal. Die Stadt hat uns nicht überzeugt. Vielleicht lag's an der schwäbischen Budgetplanung. Als kleine Entschädigung durften wir am nächsten Tag an der Küste entlang die Kontrollzone verlassen. Der Flughafen ist wirklich zu empfehlen.
Vorbei an Sisteron und Gap, entlang der Écrins, kam der letzte Halt zum Vorschein: Grenoble - Aérodrome Le Versoud. Hier fühlten wir uns wieder wohl, auch wenn kleinere Sprachbarrieren im Anflug (ein aufgeregtes “deux Allemands” als Warnung für die anderen Flieger) und im Bus auftraten und uns fast kein Restaurant einlassen wollte. Wir gehen einfach davon aus, dass es nicht an unserem Erscheinen lag. Um Frankreich entspannt zu entdecken, ist Grenoble nichtsdestotrotz eine Empfehlung. Schöne Architektur, toller Ausblick von der Festung auf den Berg (Seilbahn vorhanden) und vorzügliches Essen. Sowohl Froschschenkel als auch Eclairs und Croissants konnten überzeugen. Der letzte sprachliche Erfolg in der Bäckerei vor dem Abflug nach Hause hat dem einzigen, die Landessprache Stammelnden dann doch Mut gemacht, das Land wieder zu besuchen. Der Heimflug war nach vielen aufregenden Tagen ein passender Abschluss. Vorbei am Mont Blanc und dem Genfer See quer durch die Schweiz, bis über dem Schwarzwald wieder gewohnt der kompetente FIS-Onkel die Qualitäten der Allgemeinen Luftfahrt heiter kommentierte. Bitte gleich sagen, dass man mit Flugplan aus Frankreich kommt - das erspart viel Schreibarbeit. Haben wir dann auch ausführlich erklärt bekommen.
Flugstunden: 13
Kilometer (Luftlinie): 1900
Kilometer (Fiat Panda): 200
Tage gesamt: 9
Tage mit Oliven im Gepäck: 6
Verspeiste Tiramisú: alle
Gefundene Geocaches: 10
Kompensation CO2-Ausstoß: 46€
Am 14. Mai 22 ging es zum ersten Sky Girls Ausflug nach Friedrichshafen. Wir konnten uns den Feuersteinern anschließen und an einer exklusiven Führung durch die Zeppelinwerft teilnehmen. Die Besichtigung wurde von Johannes Schmelz organisiert, der am Feuerstein und in der Fliegergruppe Giengen als Fluglehrer aktiv ist. Johannes, hab vielen Dank an dieser Stelle für die Organisation und Deine Geduld mit den Flugverspätungen.
Wir trafen uns gegen 9 Uhr am Flugplatz und richteten uns die Flugzeuge her. Die Aquila D-EPSY und die Cessna D-EDBR wurden gecheckt, bestückt und betankt. Bei herrlichstem Wetter konnten wir den Ausflug genießen. Die Cessna war bei ordentlicher Zuladung schon deutlich schwerfälliger als "gewohnt".
Nach etwa einer Flugstunde waren wir am Bodensee und ließen uns am Vorfeld von Sicherheits-Shuttles abholen. Bevor diese eintrafen, beobachteten wir schonmal eine Zeppelinlandung auf der anderen Seite des Flugfeldes.
Die diesjährigen Flughafenmoden in orange und gelb, gezeigt von den SkyGirls 😉 :
Vom Vorfeld wurden wir sehr freundlich per Shuttle zum Terminal gebracht.
Nach erfolgreicher Bezahlung der Lande- und Abstellgebühren, suchten wir vergeblich nach einer kurzfristigen Transportmöglichkeit zur Zeppelinwerft. Glücklicherweise konnten wir auf unsere privaten Shuttles ausweichen. Vielen Dank an Meggi Kumpf und Johannes Schmelz von der Fliegergruppe Giengen für Ihren spontanen Einsatz als Shuttle-Service.
Nur ca. 1h nach Plan konnte die Besichtigung der Zeppelinwerft starten. Tourguide Bernd (links) hat uns historische Anekdoten und technische Details zu den Zeppelin-Luftschiffen kurzweilig und anschaulich erzählt.
Ende des Jahres soll ein weiterer Zeppelin in Bau gehen und es gibt während der Bauzeit sicher noch mehr zu sehen und anzufassen.
Als wir quasi bereit waren, die theoretische Prüfung zu Historie und Technik in der Luftschifffahrt abzulegen, durften wir zum Freizeitprogramm übergehen.
Wir fanden einen Bus, der uns zum Stadthafen brachte.
Eis schleckend schlenderten wir die Promenade entlang zu einem Kiesstrand.
Das Flugzeug mit den Mitfliegern ohne Fluglizenz wurde vor dem Rückflug von der Security des Friedrichshafener Flugplatzes überprüft. Man weiß ja nie, auf was für Ideen die Gäste so kommen 😉.
War cool, die Sonderbehandlung für Flight Crews an einem Flughafen zu bekommen, absolut zur Nachahmung empfohlen! Viel Spaß
Am Montag den 23.05.2022 starten wir mit der Aquila D-EJGO um 10:08 lokal in Aalen und wollen heute über Trento / Mattarello (LIDT) nach Marina di Campo (LIRJ ) auf die Insel Elba fliegen und dort bis Freitag unseren Urlaub verbringen. Die Vorhersagen sind gut und die letzten Wolkenreste über dem Brenner sollen bis zu unserer Ankunft abgetrocknet sein. Die Route führt uns über die veröffentlichte VFR Transitroute durch die Kontrollzone Innsbruck und von dort aus über den Brenner Pass nach Bozen und weiter nach Trento. Die Stimmung der Lotsin in Innsbruck ist schon mal ganz gut. Sie scherzt mit den anfliegenden Besatzungen und auch wir kriegen sofort unser „proceed as requested“. Nach Verlassen der CTR Innsbruck geht es über den Brennerpass durch das Etschtal vorbei an Bozen nach Trento, wo wir nach einer Flugzeit von 02h:06min zwischenlanden, tanken und uns die Beine vertreten. Der Tankautomat in Trento akzeptiert leider nur Scheine und keine Kreditkarten, so dass wir ihn mit mehreren Scheinen füttern müssen, bis die gewünschte Spritmenge in die Tanks der Aquila geflossen ist. Mit unseren rudimentären Kenntnissen der italienischen Sprache schaffen wir es leider auch nicht, dem Automat eine Quittung zu entlocken, so dass wir die nette Dame auf dem Turm in Trento bitten, uns die Quittungen für unsere Tankvorgänge auszudrucken, was diese auch gerne für uns macht.
Spätestens jetzt merken wir, dass wir wirklich in Italien sind. Hat sich die Dame doch die von Alfonso Bialetti erfundene und weltweit bekannte Espressokanne genannt „Moka Express“, auf ihren Unterarm tätowieren lassen. Wir fragen uns, was wohl das schwäbische Äquivalent dazu wäre? Um sich eine Spätzlepresse als Tattoo auf den Unterarm stechen zu lassen bräuchte es wohl eine Verbundenheit mit der württembergischen Kultur, über die wir als Badener vom Oberrhein und Bayrisch-Schwäbin aus Augsburg, (noch) nicht verfügen.
Gestärkt von der eigenen Brotzeit starten wir nach einer ausgiebigen Pause wieder in Trento und folgen dem Etschtal nach Süden. Vor Verona wechseln wir auf Milano Radar. Es ist einiges los auf der Radarfrequenz, aber der Radarlotse spricht, wie übrigens alle italienischen Flugsicherungs- und Fluginformationsdienste auf dieser Reise, ein astreines und gut zu verstehendes Englisch. Mehrere Ferienflieger sind im Anflug auf Verona / Villafranca (LIPX) und der Radarlotse weißt uns an, auf 2000 Fuß zu sinken und uns auf ein paar Vollkreise einzustellen. Nach 2 Kreisen ist die Ryanair gelandet, wir können unseren Kurs wieder aufnehmen und der Lotse bedankt sich sogar für unsere Kooperation. Auf Höhe des Flugplatzes Reggio Emilia (LIDE) beginnen wir mit unserem Steigflug, um den Apeninn zu überqueren und melden uns danach bei Pisa Approach. Wieder ist viel los auf der Frequenz, aber dieses Mal lässt uns der Lotse die CTR Pisa in 5000 Fuß queren, was für deutlich angenehmere Temperaturen im Cockpit sorgt, als in niedrigerer Höhe fliegen zu müssen. Wir folgen der Küstenlinie nach Süden und queren das ligurische Meer mit der kürzestmöglichen Überwasserstrecke. Der Anflug auf Marina di Campo führt uns dann durch die Berge von Elba zur Piste 16.
Nach einer Flugzeit von 02h:27min ab Trento landen wir in Marina di Campo und rollen zur großen Gras Abstellfläche. Nach dem Aussteigen steht sogar schon ein Auto bereit, um uns ans Terminal zu fahren. Wir lehnen allerdings dankend ab, da wir nach über viereinhalb Stunden des Sitzens in der GO, die 200 Meter bis zum Terminal gerne zu Fuß zurücklegen. Nachdem wir die Aquila mit unseren mitgebrachten Erdankern verzurrt haben, verlassen wir den Flugplatz und gehen zu Massimo Tagliano, der die Autovermietung elbabycar betreibt. Bei ihm holen wir unseren Fiat 500 ab, mit dem wir in den nächsten 4 Tagen die Insel Elba erkunden werden. Es ist Ende Mai, und auf Elba sind erfreulicherweise weniger Touristen als erwartet.
In den nächsten Tagen besteigen wir den höchsten Berg der Insel, den Monte Capanne, lassen uns in Marciana mit lokaler mediterraner Küche verwöhnen, sehen uns die antike Hafenstadt Portoferraio, den ersten Verbannungsort Napoleons an, schwimmen in einer menschenleeren Bucht, oder lassen uns von einer Archäologin eine ausgegrabene römische Villa erklären.
Viel zu früh müssen wir am Freitag den 27.05. unseren Urlaub auf Elba wieder beenden. Wir nehmen auf dem Rückweg die gleiche Route und landen nach insgesamt knapp 9 Flugstunden um 17:14 lokal wieder in Aalen.
Informationen:
Route: EDPA-LIDT-LIPX-LIDE-LIRP-LIRJ
Mietwagen: http://www.elbabycar.com/elba-autoverleih.php
Unterkunft: Valle dei Mulini B&B, Via del Pozatello 5, 57030 Marciana, über www.booking.com
Essen: https://www.osteriadelnoce.com/
Flugzeit hin und zurück: 08h:52min
Landegebühren LIRJ, inklusive 5 Tage parken für A210 mit 750kg: ca. 75€
Empfehlenswerte Webseite mit vielen Infos zum Fliegen in Italien von Philip Tiemann:
http://www.fliegen-in-italien.de/
Aus Aalen startete die Besatzung der D-EPUZ, eine DA40TDI, bereits am Donnerstag Nachmittag nach Ingolstadt Manching, um gleich früh morgens vor dem Briefing abflugbereit (gecheckt, betankt und beladen) zu sein. Die zweite Aalener Maschine, eine privat betriebene Fuji FA-200, stieß am Freitag früh aus Gerstetten zur Gruppe nach Manching.
Noch bei Resten von Nebelschwaden zeigte der zivile Bereich des Flugplatzes Manching schon früh morgens ab kurz vor 7.00 Uhr geschäftiges Treiben. Alle Besatzungen hallten ihre Flugzeuge aus, um diese startklar zu machen. Auf 8 Uhr war das gemeinsame Briefing angesetzt. Insgesamt 19 Piloten und Besatzungsmitglieder mit 7 Flugzeugen waren mit von der Partie. Beim Briefing zeigte sich das Wetter am Freitag für die Alpenüberquerung nicht von seiner guten Seite. Der ursprüngliche Plan bei Salzburg über Obertauern nach Süden bis Villach zu fliegen, wurde aufgrund des Wetterstaus an den Ostalpen schnell verworfen. Der Plan B über den Brennerpass durchs Pustertal nach Villach oder eben direkt nach Venedig schien auch noch zweifelhaft, da im Inntal auch noch zwei Wolkenschichten das Tal abschirmten. Damit blieben aber immer noch mehrere Optionen in den Süden nach Slowenien zu gelangen. Reschenpass, in Innsbruck am Flughafen abwarten oder die große Runde und die Alpen im Osten umfliegen. Der Flugplatz Portoroz war unser erstes Ziel. Nach Abgleich der Optionen mit den Wetterprognosen zeigte sich dann doch das Inntal und der Brennerpass als fliegbar und die geschlossene Wolkendecke als ausreichend hoch, um den Pass sicher zu überfliegen.
Flugplatz Ingolstadt Manching ETSI
Schloss Nymphenburg München
Im Inntal zwischen den Wolkenschichten
Innsbruck
Organisatorisch war der Ausflug so geregelt, dass wir nicht als Formation geflogen sind, sondern die Briefings gemeinsam gemacht haben, aber jede Besatzung für sich die Flugplanung, Flugrouten Festlegung, Aufgabe des Flugplans sowie den Flug selbständig durchgeführt hat. Fluglehrer als Unterstützung und Coach waren ausreichend dabei. Somit war der Ausflug auch ein guter Lerneffekt fürs Fliegen im Ausland. Zeitplan, Ziele, Abstellmöglichkeiten und Sprit an den Flugplätzen, Unterkünfte und die Gastronomie waren bereits vorab organisiert.
Bis spätestens 10:30 Uhr war der Start in Manching ETSI vorgesehen und pünktlich waren alle Maschinen in der Luft. Die Flugroute führte uns dann über München, Rosenheim und Kufstein ins Inntal. Langen Information entließ uns aus ihrer Frequenz und der überaus freundliche Lotse in Innsbruck lenkte uns an der Autobahn entlang zum Brennerpass. Nach dem vierten oder fünften Flugzeug mit dem gleichen Vorhaben vor dem Pflichtmeldepunkt fragte er, ob wir denn auf einem Vereinsausflug unterwegs wären. Spätestens vor Innsbruck war dann auch klar, dass die obere Wolkendecke ausreichend hoch für die Passüberquerung sein würde und wir stiegen bereits im Inntal auf eine ausreichende Flughöhe.
Europabrücke im Wipptal auf dem Weg zum Brennerpass
Erwartungsgemäß erreichten wir dann in Italien nach dem Brennerpass zwischen den Bergen Padova Information über den Funk nicht und so war dann Bozen unser erster Funk Kontakt in Italien. Man muss sich schon etwas an das Funk Englisch mit italienischem Akzent gewöhnen, aber das klappte schneller als erwartet. Da das Pustertal nach Villach wegen des Wetters nicht fliegbar war, änderten wir unser Vorhaben des Flugplans per Funk und planten unsere Streckenabschnitte nach Bozen, Trento, vorbei am Lago di Caldonazzo und Lago di Levico in Richtung Meer über das VOR VIC Vicenza und vorbei an Padova an die Küste. Ein paar unserer Ausflugskameraden flogen dann noch einen Abstecher über den Gardasee und an Verona vorbei. Beeindruckend ist, wenn man aus dem Bergtal bei Piovene Rocchette fliegt und sich dann die Weite der Po Ebene vor einem auftut. Ab dem VOR Vicenza zeigte sich dann die VFR Fliegerei im europäischen Ausland: Flughöhe 1.500 ft ! Padova Information lotste uns dann noch etwas weiter südlich über den Meldepunkt Chioggia und dann an der Küste entlang vorbei an Venezia Lido und über Jesolo vorbei Caorle und Bibione direkt zum Pflichtmeldepunkt Vicky von Portoroz. Ab Slowenien zeigte sich dann auch das Wetter von der herrlichsten und warmen Seite. Nach 352 Nautischen Meilen und ziemlich genau 3 Stunden Flugzeit erreichten wir den Flugplatz Portoroz in Slowenien. In LJPZ wurden dann erst die Flugzeuge "gefüttert" und dann ging es mit dem Sammel Taxi nach Piran ins Fischrestaurant an der Uferpromenade zum Mittagessen.
Lagune
Venedig
Tanken mit der DA40TDI macht in Slowenien und Kroatien Spaß ! Geringer Verbrauch und JET A1 kostet unter 1,50 EUR pro Liter.
Piran
Nach dem leckeren Mittagessen in herrlicher Urlaubsatmosphäre machten wir uns auf für den interessanten Teil der Flugstrecke. Auf der sogenannten ADRIA 1 VFR Route entlang der kroatischen Küste in 1.500 ft über dem glasklaren adriatischen Meer vorbei an zahllosen kleinen und größeren Inseln. Unsere geplante Route führte quer durch Istrien, dann östlich entlang der Insel Cres und dann immer Kurs Südost über die lange Inselkette des Nationalparks Kornati bis nach Split. Allerdings stand dann genau auf der VFR Route durch Istrien ein mächtiges Gewitter vor uns. Nun folgte der vermeintlich erste Stresstest mit den kroatischen Fluglotsen. Wie werden die Lotsen reagieren, wenn wir von den veröffentlichten und geplanten Strecken abweichen wollten? Wird es größere Hürden aufgrund der vielen militärisch genutzten Lufträume geben? Weit gefehlt... Pula Radar hatte wohl den entspanntesten Lotsen überhaupt. Jegliche Anfrage zu Streckenänderungen aller unserer sieben Flugzeuge aufgrund des Wetters beantwortete er mit einem ruhigen APPROVED. Solange man ihm ansagte, was man vor hatte, hat er alles genehmigt. So flogen wir dann direkt über Pula und quer über die Insel Cres wieder auf unsere ADRIA 1 Route. Somit hatte sich auch der Bericht unseres Organisators zum Fliegen im europäischen Ausland bewahrheitet. Es ist trotz der vielen verwirrenden Lufträume viel weniger kompliziert als man denkt und wirklich entspannt. Solange man klare Anfragen bei den Lotsen macht, was man vor hat, erhält man in der überwiegenden Zahl der Fälle eine Freigabe oder eben eine Anweisung, wenn es mal nicht funktionieren sollte. Und so wurden wir von Pula Radar, Zadar Radar und Split Radar während dieses wunderbaren Fluges über die sagenhafte Landschaft bis an den Endanflug von Split Kastela LDSP begleitet. Man konnte sich an den vielen Inseln, am Meer und an den vielen Buchten gar nicht satt sehen. Die Flugzeit von 1:40 war dafür fast zu kurz.
Kornati
LDSP Split
Uferpromenade vor der Altstadt in Split
Nach dem Abstellen der Flugzeuge auf den Parkpositionen wurden diese von der Handling Mannschaft des Flughafens sofort selbständig professionell verzurrt. Bezahlen konnte man sofort direkt in einem Fahrzeug des Flughafens noch auf dem Vorfeld, was die Abwicklung sehr beschleunigt hat. Anzumerken ist, dass für den erbrachten Service die Kosten recht angemessen waren. Anschließend ging es dann mit dem Taxi in die Altstadt von Split zu den Hotels und zu einem sehr leckeren Abendessen. Ausklingen ließ man den Abend an der Uferpromenade.
Am nächsten Tag führte uns ein relativ kurzer Leg mit 1:10 h von Split nach LDDU Dubrovnik, dem Ziel unserer Reise. Ohne relevanten Steigflug ging es gleich wieder auf die ADRIA1 VFR Route Richtung Südosten an der wunderbaren Küste entlang. Um nicht noch einmal steigen zu müssen folgten wir ab dem Meldepunkt KORCULA nicht der ADRIA1 Route, sondern flogen an der Küstenlinie entlang zum Meldepunkt A2 und bekamen erfreulicherweise gleich die Freigabe für den Direktanflug auf die Runway 11, was uns direkt an der Altstadt von Dubrovnik vorbeiführte. Was für ein Fotomotiv...
Durch den kurzen Flug hatten alle Flugzeugbesatzungen den kompletten Nachmittag und Abend zur freien Verfügung, was alle für einen Rundgang in der Altstadt nutzten. Und auch das Bad in der Adria am Stadtstrand von Dubrovnik durfte nicht fehlen.
Meldepunkt KORCULA
Altstadt Dubrovnik querab Direktanflug auf Final Runway 11
on Final Runway 11 LDDU Dubrovnik
Am nächsten Tag stand schon die Heimreise auf dem Programm. Wie schnell doch die Zeit vergeht und wie weit man doch in der kurzen Zeit mit dem Flugzeug kommt. Schon beinahe unwirklich, wenn man das nicht oft macht... Großes Hindernis des Tages war dann allerdings die Bezahlung, bevor wir starten konnten. Das etwas unerfahrene Personal hatte Mühe uns als Privatflieger der Allgemeinen Luftfahrt abzurechnen. Daher dauerte die Bezahlung eine gefühlte Ewigkeit und damit verzögerte sich der Zeitplan doch stark. Und: Dubrovnik hat gesalzene Gebühren für die Allgemeine Luftfahrt. Nach dem Start führte uns das erste Leg wieder die schöne Küste entlang der ADRIA1 Route nach LDPL Pula. Flugzeit 2:18 h. Und wie bereits gewohnt, gut und entspannt begleitet von Dubrovnik Radar, Split Radar und und Zadar Radar über den Inselflugplatz Losinj hinweg zum Pflichtmeldepunkt S8 von Pula. Da alle Maschinen unserer Gruppe zeitnah dort eintrafen, wurden fast alle in ein kurzes Holding Pattern geführt. Der Flughafen Pula zeigte sich organisatorisch gut und zügig aufgestellt und nach dem Tanken ging es gleich mit den Taxis zum Mittagessen. Aus unserer Sicht ist Pula ein wirklich lohnendes Ziel in Kroatien und nicht weit entfernt.
LDPL Pula
Nach dem Mittagessen mussten wir dann doch etwas auf die Uhr schauen, denn wir mussten ja mit der D-EPUZ vor 20 Uhr wieder zurück in Aalen sein, bevor der Platz schließt. Und wir mussten vorher noch in Ingolstadt Manching die angemeldete grenzpolizeiliche Abwicklung passieren. Die Streife der Bundespolizei wartete dort auf alle unsere Rückkehrer aus Kroatien. Da sich das Wetter in den Alpen über das Wochenende deutlich verbessert hat, planten wir die Route durch Slowenien nach Villach, Mauterndorf und dann entlang einer tiefen GAFOR Route über den Obertauern Pass (5.800 ft) nach Salzburg und weiter nach Manching. Das Wetter hätte zwar eine direkte Überfliegung der Alpengipfel leicht ermöglicht, aber wir wollten diese Schlechtwetter Route einmal praktisch erfliegen, um später bei schlechten Wetterbedingungen auf diese Erfahrung zurückgreifen zu können. Nach dem Start in Pula querten wir Istrien nach Norden und flogen die VFR3 Route in Slowenien zum Bleder See, dann über die Karawanken (Meldepunkt NIPEL) an Villach vorbei Richtung Millstätter See. Von da an folgten wir wie geplant der GAFOR Route nach Mauterndorf und über den Obertauern Pass zur Autobahn A10 und zum Meldepunkt Pass Lueg der Salzburger Kontrollzone. Nach dem Passieren des Salzburger Luftraums erreichten wir wieder den deutschen Luftraum über dem Meldepunkt BADIT bei Burghausen und wurden von einer völlig überlasteten Frequenz von Langen Information überrascht. Wir unterflogen die Münchner Lufträume und wurden von einem sehr freundlichen und hilfsbereiten Flugleiter in Ingolstadt/Manching empfangen, damit wir zügig wieder starten konnten. Nach kurzer Diskussion mit der Bundespolizei über den Corona Inzidenzstatus von Kroatien konnten wir kurz darauf um 19:12 (local) wieder abheben mit Kurs auf EDPA. Da wir rechtzeitig vor Platzschließung um 20 Uhr in Aalen sein wollten, konnten wir uns leider nicht mehr von den anderen Flugzeugbesatzungen persönlich verabschieden. Um 19.40 landeten wir am Sonntag wieder wohlbehalten in EDPA mit vielen gesammelten Eindrücken, Bildern und Erfahrungen an nur einem aber sensationellen Wochenende.
Landschaft östlich von München
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