Der Luftsportring Aalen hat für die Ausrichtung der Junioren-Qualifikationsmeisterschaft auf der diesjährigen Mitgliederversammlung des Baden-Württembergischen Luftfahrtverbandes die Leistungsplakette in Gold verliehen bekommen.
Der Vorstandsvorsitzende des LSR Aalen Helmut Albrecht (rechts) und Wolfgang Gmeiner als Wettbewerbsleiter haben die Ehrung entgegengenommen.
Es waren spannende Meisterschaftstage im August. Segelflugsport pur.
Nach zehn Jahren Meisterschaftspause fand 2019 auf dem Flugplatz Aalen-Elchingen eine Segelflugmeisterschaft statt. Ganz nebenbei, war diese Junioren-Qualifikationsmeisterschaft auch ein Jubiläum für den Luftsportring. Denn im Jahr 1969 fand in Elchingen der erste Segelflugwettbewerb statt. Und deshalb hatten die Organisatoren vom Luftsportring neben dem Junioren- auch einen Doppelsitzer-Wettbewerb ausgeschrieben. Dieser sollte die Tradition der Ostalbwettbewerbe wieder aufgreifen; daher auch der Name „Ostalb-Pokal“.
Rund 40 freiwillige Helfer haben im Hintergrund 10 Tage Urlaub geopfert und mitgeholfen. Besonders die Jugend des Luftsportrings Aalen hat maßgeblich beim Ablauf der Meisterschaft mitgewirkt.
Nun hat sich der Baden-Württembergische Luftfahrtverband bei den Verantwortlichen des Vereins bedankt, in Form dieser besonderen Auszeichnung. Die Leistungsplakette in Gold ist einer der höchsten Ehrungen, die einem Verein in Baden-Württemberg zukommen können.
In der Begründung wurde der Flugplatz in Elchingen mit seiner Größe, Infrastruktur, Campingmöglichkeiten und vor allem personellen Möglichkeiten als ideal für die Ausrichtung einer großen Meisterschaft bezeichnet. Es gäbe nur wenige Flugplätze in Süddeutschland die diese Infrastruktur besäßen; ein echtes Alleinstellungsmerkmal!
Bereits bei der Siegerehrung im August zeigte sich die Sozialreferentin des Landratsamtes (Ostalbkreis) Julia Urtel, die in Vertretung von Klaus Pavel nach Elchingen kam, von der sportlichen Leistungsfähigkeit des Vereins angetan und lobte das Organisationsteam des LSR Aalen. Der Vizepräsident und Bundeskommisions-Vorsitzende Segelflug im Deutschen Aeroclub Walter Eisele sprach von Elchingen sogar als „schönstem Flugplatz Deutschlands“. Ein Flugplatz der viel häufiger solche Meisterschaften ausführen könne. Vielleicht sogar einmal eine „größere Internationale“. Auch der Elchinger Ortsvorsteher Nikolaus Rupp lobte die guten Beziehungen zwischen Luftsportring und der Bevölkerung.
Die Medaille wird auf dem Flugplatz einen Ehrenplatz bekommen, so Helmut Albrecht in seiner Dankesrede.
Am letzten September Wochenende trafen sich in Elchingen wieder die Besitzer historischer Segelflugzeuge aus den 1930er bis in die 1960er-Jahren.
Es hat ganz klein und locker vor einigen Jahren begonnen. Luftsportring Mitglied und Oldtimer-Fan Marion Sells hat ein paar seiner Kumpels aus der Oldtimer-Szene und LSR-Mitglieder dazu animiert zum Saisonabschluss „abzufliegen“, wie es die Segelflieger nennen. Almabtrieb für die Schätze.
Dieses Jahr waren zwei Dutzend Flugzeug-Enthusiasten und Besitzer von historischen Segelflugzeugen aus Süddeutschland, Österreich und der Schweiz eingeladen. Dieses Oldtimertreffen ist bereits das 5. Treffen der Oldtimer-Segelflieger- Freunde.
Über die Jahre sind es immer mehr Teilnehmer und damit Flugzeuge geworden. Inzwischen zieht das Treffen auch immer mehr Besucher aus der Umgebung an, erzählt Mario Selss. Eine kleine aber feine Oldtimer-Schau, sozusagen. Neugierige Blicke vom Zaun am Rand des Fluggeländes sind stets garantiert. Museumsstücke sind die Maschinen allerdings nicht, sie alle werden von ihren Eigentümern liebevoll gepflegt und regelmäßig geflogen. Teils befinden sie sich in einem technisch besseren Zustand als zur Auslieferung vor etlichen Jahrzehnten. Zu sehen an den sechs Tagen waren unter anderem Flugzeuge mit legendär klingenden Typenbezeichnungen wie „Moswey III“, „Spyr 5“ und „Ka 6“ aus der Schweiz, ein „Wolf 1“ vom Flugplatz Hahnweide. Zudem sind ein „Kranich III“, das Hochleistungsflugzeug „Blanik“, eine mit einer Hupe ausgestattete „Slingsby T21b“, eine „MG23SL“ und der „SG-38“, ein Schulgleiter ganz ohne schützendes Cockpit, am Start. Auch der L-Spatz 55 (Baujahr 1965) der von LSR-Mitglied Michael Kost liebevoll gepflegt wird, war mit dabei.
4:25 Uhr – der Wecker klingelt – viel zu früh für Montagmorgen und Morgenmuffel, wie mich. Noch 5 Minuten liegen bleiben? Nein – heute nicht! Ich möchte schließlich nicht den Start zum Sunrise- Flug verpassen…
Voller Vorfreude fahre ich zum Flugplatz. Auf dem Weg dahin ist es noch ziemlich nebelig. Ich frage mich, können wir da überhaupt starten?
Bei völliger Dunkelheit herrscht bei meiner Ankunft schon außergewöhnliches Treiben am Flugplatz. Vor der Halle 4 steht bereits die Mike Sierra – „mein UL“ für diesen besonderen Morgen. Etwas ratlos stehe ich im Dunkeln vor ihr. Ohne Taschenlampe ist der Check heute nicht möglich. Ich muss schmunzeln. Zum ersten Mal wird mir bewusst, dass es kein Licht in und um die Halle 4 gibt. Warum auch? – normalerweise brauche ich das ja nicht. Aber an diesem Montagmorgen ist nichts normal! Bevor es los geht, stehen wir zusammen und besprechen uns. Aufregung und Anspannung aber positiv besetzt liegen in der Luft. Dann geht es los. Ein Flugzeug nach dem anderen zum rollt Rollhalt 27. Ich reihe mich ein. Über den Funk vernehme ich einen Start nach dem anderen. Jetzt bin ich dran: „D-MSMS am Rollhalt 27, abflugbereit.“
Startzeit 04:19 UTC ist bisher definitiv mein frühester Start. Um in der Luft alles zu überblicken ist höchste Konzentration gefordert, schließlich fliegen viele Piloten und Pilotinnen sozusagen zur gleichen Zeit am gleichen Ort. Und hoppla, da hat mich doch eine Wirbelschleppe erwischt. Ich merke: ganz schön anstrengend das Ganze... Doch als wir über dem Volkmarsberg in einer weitgezogenen Rechtskurve nach Osten drehen, sehe ich erst das morgendliche Spektakel in seiner Fülle. Alle Anstrengung sind mit einem Mal vergessen – Momente des Genießens! Diese Bilder, die mir hier dargeboten werden und die Chance, dass zu erleben, sind faszinierend und unbeschreiblich zugleich. Einfach nur herrlich wunderbar!
So halb in Trance und doch hochkonzentriert bemerke ich, dass Kosti mit dem SWR-Kamerateam mit der RF an mir vorbeihuscht. Am Abend soll das ganze ja im SWR-Fernsehen kommen – auch das macht nochmal ein ganz schön besonderes Gefühl. Schade nur, dass ich mich irgendwann von der Sonne verabschieden und landen muss. Das ist wirklich das traurigste für diesen Tag. Sicher am Boden angekommen und noch ein bisschen wie auf Wolken schwebend endet dieser einzigartige Flug. Den Rest des Tages zehre ich von den Eindrücken.
Lisa Häberle
Der Aalener Spitzenpilot ist Deutscher Meister in der FAI 15-Meter-Klasse
Steffen Schwarzer vom Luftsportring Aalen hat in Marpingen die Deutschen Segelflugmeisterschaften in der FAI-15m-Klasse gewonnen. Für Steffen Schwarzer ist das ein weiterer Höhepunkt in seiner Karriere als Segelflugpilot. Zum wiederholten Male kann der Luftsportring Aalen stolz auf seine Segelflug Piloten sein.
Nach 10 geflogen Wertungstagen steht fest - Steffen Schwarzer ist Deutscher Meister. Das Wetter war bei dieser Deutschen Meisterschaft recht gut und erlaubte diese hohe Zahl der Wertungstage. Bei zentralen Segelflugmeisterschaften in Deutschland eher eine Seltenheit. Über die vielen Flugtage konstant außerordentliche Leistung zu bringen ist auch ein Beleg für die Stärken von Schwarzer. Die Fähigkeit dauerhaft höchste Konzentration aufzubringen, Tag für Tag aus neue mit Motivation und mentaler Stärke zu fliegen, über Stunden hinweg im Cockpit sitzen und permanent taktische Entscheidungen zu fällen entscheidet am Ende über Sieg und Niederlage. Die hochsommerlichen Wetterbedingungen erschwerten die Fliegerei zusätzlich. In der ersten Woche der Meisterschaft gab es, eine für alle Beteiligten, unangenehme Hitzeperiode, dennoch konnten meist passende Aufgaben für die Teilnehmer erstellt werden. Diese sind mit teils sehr hohen Durchschnittsgeschwindigkeiten von über 130 km/h während dieser DM abgeflogen worden.
Steffen Schwarzer flog an allen Wertungstagen gemeinsam mit seinem Teamkollegen David Bauder (Donauwörth) der Zweiter wurde. Seit Jahren sind sie ein Team. Nur zu zweit lässt es sich so souverän zum Sieg fliegen. Zusammen waren sie auch schon vor vielen Jahren bei einer Junioren WM vertreten. Jetzt sind beide für die nächste Weltmeisterschaft in Frankreich qualifiziert. Denn in einem Jahr wird in Frankreich (Champagne) die Segelflug Weltmeisterschaft ausgetragen. Für Steffen Schwarzer, als Mitglied der deutschen Nationalmannschaft ist dies der nächste große Schritt in seiner Karriere.
Das Feld bei der DM war in diesem Jahr hochkarätig besetzt. Neben Schwarzer waren noch weitere sieben aktuelle bzw. ehemalige Mitglieder der deutschen Nationalmannschaft in Marpingen am Start und haben dort um den Sieg und den Verbleib in der Deutschen Segelflug Nationalmannschaft gekämpft. Steffen Schwarzer konnte Schnitt-Geschwindigkeiten bis 130 km/h fliegen, da er und David gekonnt tragende Aufwindlinien genutzt haben. Besonders entlang der Höhenlinien am Pfälzer Wald. So konstant wie Steffen flog keiner im Wettbewerb.
2019 ist für Schwarzer damit ein weiterer Höhepunkt einer großartigen Sportlerkarriere. Der Sieg jetzt ist ein toller Impuls für mindestens noch weitere 20 Jahre Wettbewerbssegelflug. Der Luftsportring gratuliert und ist stolz auf seinen amtierenden Deutschen Meister.
Nicht nur unsere Asphaltflächen bedurften dringend einer Erneuerung. Auch die Graspiste war in einem schlechten Zustand.
Zwar werden die Grasarbeiten von zwei Landwirten aus der Nachbarschaft durchgeführt, doch der Grasschnitt ist nicht das Hauptproblem. Das ganze Gelände ist im Laufe der Jahrzehnte wellig geworden. Es haben sich Löcher und Senken gebildet. Die Humusschicht auf dem Härtsfeld ist eben nicht sehr dick. Das haben besonders die Piloten zu spüren bekommen, welche die Grasbahn nutzen.
Besonders die Segelflugzeuge beim Start. Zudem wenn sie mit Wasser betankt sind.
Der westliche Teil des Flugplatzes war besonders betroffen. Das geht natürlich auch auf das Material. So konnte es nicht weitergehen, erst recht nicht, nachdem im August 2019 auch der Segelflug-Wettbewerb ansteht und damit über 70 Flugzeuge die Flächen nutzen sollen.
Im Juni 2019 wurde daraufhin auf Initiative eines Vereinsmitglieds an einem Wochenende eine Rüttelwalze einer Firma aus dem Waibertal bei Großkuchen ausgeliehen.
3 Tage, fast ununterbrochen, wurde die Grünfläche gewalzt. Dazu wurden Vertiefungen und kleinere Löcher mit Erde aufgefüllt. Auch die Wetterbedingungen haben gepasst. Das Wetter war trocken aber für Streckenflüge viel zu schlecht. In Spitzenzeiten haben sich mehrere Bautrupps auf dem ganzen Gelände befunden. Vielen Dank an alle Bau-Igel für ihren Einsatz.
Das Ergebnis kann sich sehen lassen, beziehungsweise spürt dies jeder Pilot, der auf der Graspiste startet. Kein Vergleich zu vorher. Klar ist, dass die Grasbahn in Zukunft immer wieder solche Arbeitsaktionen vertragen kann.
Ein Anfang wurde jetzt gemacht. Ein herzliches Dankeschön an alle freiwilligen Helfer.
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